Willkommen beim TSV Watenbüttel
 

Historie

Zur Vereinsgeschichte des TSV Watenbüttel 1920 - 2007 (1)
Man schrieb das Jahr 1920, als in den ersten Maitagen, fünf junge
Watenbütteler Männer (Otto Arnold, Otto Helms, Richard Jahns, Hugo
Jansen und Otto Osterloh) in der Gaststätte G. Behrens am runden
Tisch zusammen saßen, um einen schon lange gehegten Gedanken nun
endlich in die Tat umzusetzen, ihren Heimatort in die immer stärker
werdende sportliche Bewegung in Deutschland einzureihen und auch
ihre Mitbürger dem Sport näher zu bringen.
Es spricht für die besonders große Tatkraft und Initiative dieser fünf,
dass es ihnen gelang, bereits auf den 8. Mai im Gasthaus zum Spinnrad
eine Versammlung für alle Sportinteressierten einzuberufen.

Zu dieser Gründungsversammlung erschienen der 1. Vors. des
Turnbezirks Wendeburg, der Lehrer Randolf, der Bezirksturnwart Julius
Wasmus aus Ölper, der 1. Vors. Vom Turnverein Lehndorf sowie 23
Gemeindemitglieder. Der Verein wurde auf den Namen MTV
Watenbüttel gegründet, er schloss sich dem Deutschen Turnerbund an
und gehörte damit zum Turnbezirk Wendeburg.
Unter dem Vorsitz von Hugo Jansen nahm der Verein seine Tätigkeit
auf. Es wurden 2 Männerriegen sowie eine Damenriege aufgestellt und
auch das Kinderturnen erfreute sich zahlreicher Beteiligung.
Schon im Jahr 1921 stieg die Mitgliederzahl unter dem Vorsitzenden
Willi Bratherig auf 111 Mitglieder.

Die turnerischen Leistungen der damaligen 1. Herrenriege - Otto
Arnold, Otto Osterloh, Otto Helms, Richard Jahns, Fritz Gartung,
Hermann Ziehe, Wilhelm Neddermeyer und Otto Vorhold - waren
weithin bekannt, so dass sie öfter zu Schauturnen eingeladen wurden,
wo sie dem Namen Watenbüttel zu viel Glanz verhalfen. Auf den
Bezirksturnfesten waren sie immer unter den Besten und in den
Siegerlisten zu finden.
Auch die Fußballbegeisterten fingen schon in diesem Jahre an zu
spielen. Es wurden allerdings nur "Gesellschaftsspiele" ausgetragen. Da
kein Sportplatz vorhanden war, musste auf Wiesen und Stoppelfeldern
gespielt werden.
In der Leichtathletik konnte der junge Verein bemerkenswerte Erfolge
verzeichnen und mehrere Preis nach Watenbüttel holen.
In den Jahren der Inflation flaute der Turnbetrieb etwas ab. Der Verein
wurde bis zum Jahre 1925 von Richard Mielmann geleitet, aber bereits
1926, unter Theodor Vorhold und dem Turnwart Fritz Gartung ging es
wieder aufwärts.
Am 31. Januar 1930 feierte der MTV sein 10-jähriges Bestehen. Viele
Vereine des Turnbezirks gaben der Feier durch ihr Erscheinen einen
würdigen Rahmen auf der die Vereinsfahne geweiht wurde. 

Im Jahre 1933 musste auch beim MTV der sogenannte "Wehrsport"
eingeführt werden. Unter der Leitung von Turnwart Fritz Gartung, 
einem der besten Turner des Bezirks, nahm das Turnen im Verein
besonders großen Aufschwung und der turnerische Geist wurde
besonders gepflegt.

Die Fußballer traten zu diesem Zeitpunkt wenig in Erscheinung. Es
konnten zwar einige Pokale errungen werden, aber an einem
geregelten Spielverkehr war wegen des Fehlens einer Sportplatzanlage
nicht zu denken.
Dem Kriegsausbruch 1939 musste auch der MTV seinen Tribut zahlen:
Der gesamte Turnbetrieb sowie jegliche sportliche Betätigung wurden
eingestellt.
1945 - eine neue Epoche beginnt.
Die Schrecken der Braunschweiger Bombennächte waren vorüber,
manch eifriger Turnbruder ruhte fern der Heimat in fremder Erde und
die Entbehrungen der Kriegszeit standen wohljedem im Gesicht
geschrieben, als sich einige unentwegte Sportsfreunde wieder
zusammenfanden.
Nach den allierten Beschlüssen durfte der Verein seinen alten Namen
nicht mehr führen. Die neu ins Leben gerufene Sportbewegung nahm
den Namen Turn- und Sportverein Watenbüttel an. Als Vorsitzender
führte Theodor Vorhold den Verein.
Die gute Arbeit der Sportfreunde Klinzmann, Böhm und Hupfer im
Turnen und der Leichtathletik trug sofort reichlich Früchte, die
Übungsstunden hatten regen Zuspruch und vermittelten für viele
Freude und Entspannung.

Der Fußballsport, der nun überall stärer in den Vordergrund trat,
wurde auch in Watenbüttel fester Bestandteil des Vereinslebens.
Seine Anhänger trafen sich damals zum Trainieren auf dem Grasplatz -
sehr zum Leidwesen der Anlieger. Die Sportplatzfrage rückte damit
wieder in den Vordergrund. Durch die Zusammenarbeit des Vorstands
des TSV mit dem damaligen Gemeindedirektor Alfred Fromme gelang
es, die "Kippe" von Bernhard Meyer zu pachten. Tagelang wurde mit
einer Raupe planiert. Leider stellte sich jedoch nach Fertigstellung
heraus, dass die anlage zum Fußballspielen zu klein war, zum Schulsport
jedoch war sie bestens geeignet und somit wurde ja etwas für den
Nachwuchs getan. Das Fehlen eines geeigneten Sportplatzes zwang
jedoch die fußballbegeisterten Watenbütteler, sich dem TSV
Völkenrode anzuschließen.

Ein neuer Abschnitt Vereinsgeschichte begann damit, dass sich am
28.02.1947 die Vereinsvertreter von watenbüttel und Völkenrode
trafen und beschlossen, eine Sportgemeinschaft TSV Völkenrode - TSV
Watenbüttel zu bilden. Beider Vereine behielten ihre Vereinsführung
und ihren Vereinssitz. Dem TSV Völkenrode oblag die Ausführung des
Rasensports wie Fußball und Handball, und dem TSV Watenbüttel das
Geräteturnen und die Leichtathlethik. Jedes Mitglied war nun
berechtigt in Völkenrode sowie auch in Watenbüttel Sport zu treiben.
Durch die Bildung dieser Gemeinschaft nahm das sportliche Geschehen
in Watenbüttel einen enormen Aufschwung. Als Vorturner konnte der
Sportfreund F. Schönerstedt, welcher 1936 in der Turnriege der
deutschen Olympiamannschaft stand, verpflichtet werden. Seinem
Können und seiner Arbeit verdankte die neue Sportallianz sehr große
Fortschritte, die …Gemeindebewohner wurden u. a. durch manches Schauturnen
erfreut. Auch der Fußallsport wurden von den Watenbüttlern in
Völkenrode rege betrieben. Um dem geregelten Spielbetrieb gerecht zu
werden, musste die Sportgemeinschaft Völkenrode-Watenbüttel in eine
Spielvereinigung umbenannt werden.

Trotzdem war der Gedanke, einen eigenen Sportplatz zu besitzen, in
Watenbüttel nicht aufgegeben worden. Im Herbst 1955 gelang es dem
Gemeindedirektor Willi Bratherig, auf ein persönliches Schreiben an die
Regierung in Bonn einen positiven Bescheid zu erhalten. Es konnten
Verhandlungen mit den zuständigen Stellen der Landwirtschaftlichen
Forschungsanstalt aufgenommen werden, die dazu führten, dass der
Gemeinde ein etwa 5 Morgen (12.500 qm) großes Stück Land zu Zwecke
des Sportplatzbaues zur Verfügung gestellt wurde.
Auf Grund dieser Zusagen und den daher positiven Aussichten berief
der Vorstand des TSV Watenbüttel zum 25.02.1956 eine
Mitgliederversammlung ein, auf der beschlossen wurden, den Sport in
Watenbüttel wieder in vollem Umfang aufzunehmen und tatkräftig den
Ausbau des Sportplatzes zu forcieren. Unter dem 1. Vorsitzenden Willy
Wedemeyer und seinem Stellvertreter Richard Jahns stand nun dem
Verein ein arbeitsreiches Jahr bevor.
Dank der aktiven Mitarbeit aller Vereinsangehörigen und durch die
Unterstützung der Gemeindevertreter und der FAL
(Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, heute Johann Heinrich
von Thünen-Institut), konnte der Platzbau rasch vorangetrieben
werden.
Die Aussicht, bald auf eigenem Gelände spielen zu dürfen,
beflügelte die 1. Herrenmannschaft zum Gewinn der Fußball-Staffelmeisterschaft,
welches den Aufstieg in die 1. Kreisklasse bedeutete. Bemerkenswert
war hierbei, dass alle Spiele auf fremden Plätzen ausgetragen wurden.
Im Jahre 1956 schloss sich der bis dahin selbstständige Tischtennisverein dem TSV an.
Die Turnstunden und das Kinderturnen verzeichneten großen Andrang
und es wunderte niemanden, dass die Mitgliederzahl in so kurzer Zeit
auf 250 anstieg und der TSV somit zu den stärksten Vereinen im
Landkreis zu zählen war.
Unter starker Anteilnahme auswärtiger Vereine und einem bunten
Festprogramm erfolgte zu Pfingsten 1957 die Sportplatzeinweihung.
Das geplante Umkleidehaus konnte zu den Einweihungsfeierlichkeiten
trotz größter Anstrengungen nicht mehr fertiggestellt werden, es wurde
jedoch im Herbst des gleichen Jahres durch den 1. Vorsitzenden
Hermann Mensing seiner Bestimmung übergeben.

Besondere Verdienste um die Fertigstellung des Sportplatzes und des
Umkleidehauses erwarb sich der Sportfreund Werner Neddermeyer,
der dafür mit der goldenen Ehrennadel des Vereins geehrt wurde. Er
war das erste Mitglied des TSV, dem diese Auszeichnung verliehen
wurde.
Das Vorhandensein der neuen Sportanlage bestimmte das sportliche
Geschehen in Watenbüttel nun mehr und mehr. Die Fußballabteilung
vergrößerte sich zusehends. Schon im Jahr 1958 zählte der Verein unter
dem Vorsitz von Hermann Mensing über 300 Mitglieder.
Viel Wert wurde nun auf die Breitenarbeit und auf die
Gründung neuer Sparten gelegt. Im Jahr 1967 konstituierte sich eine
Damen-Gymnastik-Abteilung und im Jahr 1968 eine Damen-Handball-Abteilung.
Nachlangjähriger pflichtbewusster Vereinsführung legte im
jahr 1969 der 1. Vorsitzende Hermann Mensing sein Amt nieder und
der Sportfreund Alois Knappik trat an seiner Stelle.

Im Mai 1970 beging der TSV Watenbüttel sein 50jähriges Vereins-Jubiläum
mit einem Fußball-Pokalturnier und Tischtennis-Klubkämpfen.
Am 9. Mai, fast am Gründungstag, fanden ein Festkommers und am
Pfingstsonntag der Festumzug und der Große Festball statt. Ebenfalls
war das Pfingstwochenende mit sportlichen Aktivitäten gefüllt.
Ab 1972 übernahm Hermann Mensing wieder den Vorsitz des Vereins.
Als im Jahr 1978 Gerhard Faltyn das Amt des 1. Vorsitzenden
übernahm, waren die größten Probleme gelöst. Nach 1970 hat sich im
TSV viel getan. Der Vorstand sorgte dafür, dass das schmucke
Vereinsheim gebaut werden konnte, großen Anteil hatte dabei
Hermann Mensing.
Wenn man überhaupt von ruhigen Zeiten in einem Sportverein
sprechen kann, so waren es die Jahre 1978 bis 1986. Dann aber ging es
richtig los. Die Ereignisse überschlugen sich: durch einen Brand,
unmittelbar nach Instandsetzungsarbeiten, wurde die Gymnastikhalle
an der Otto-Bögeholz-Str. ein Opfer der Flammen. Die Halle war von der
Gemeinde Watenbüttel, wenige Jahre vor der Eingemeindung von einem
Handwerker gekauft und zur Sporthalle
umgebaut worden. Der Schule und dem Sportverein stand sie zur
Verfügung. Es war zwar nicht das "Gelbe vom Ei, doch die
Tischtennisspieler und auch die Damen der Gymnastikabteilung fühlten
sich dort ebenso wohl, wie die Kinder, die in immer größerer Anzahl
zum Kinderturnen des TSV kamen.
Der Vorstand des Sportvereins war froh, dass diese Halle zur Verfügung
stand, denn die Aussichten, einmal eine richtige Sporthalle zu
bekommen, war nicht sehr rosig. Im sogenannten Sportstättenleitplan,
in dem der Bau von Schulsporthallen festgeschrieben war, stand
Watenbüttel an letzter Stelle.

Aus bis heute ungeklärter Ursache wurde die Gymnastikhalle an der
Otto-Bögeholz-Str. durch Feuer vernichtet. Ein im wahrsten Sinne des
Wortes "schwarzer Tag" für den TSV Watenbüttel, der am 15. August
1986. Als der Vorsitzende Gerhard Faltyn an die Brandstelle kam, war
die Halle bis auf die Grundmauern niedergebrannt und Sportgeräte des
TSV, im Wert von nahezu 40.000,00 Mark vernichtet.
Dabei hatten sich die Sportlerinnen und Sportler schon gefreut, dass sie
nach den Schulferien eine Halle benutzen konnten, die für mehr als
150.000,00 Mark von der Stadt Braunschweig renoviert worden war.
Aber bei den letzten Arbeiten, dem Verlegen des Fußbodens brach der
Brand aus. Nur mit Mühe konnten die Handwerker noch die brennende
Halle verlassen. Wie sollte der Sportbetrieb jetzt weitergeführt
werden? Diese Frage bewegte die Verantwortlichen. Aber sie wurde
schon am nächsten Tag beantwortet. Die Kameraden des Sportvereins
Völkenrode boten Hilfe an. Die Watenbütteler konnten die Halle in Völkenrode
mit benutzen, dafür war der TSV sehr dankbar.

Nach vier Jahren konnten die Watenbütteler Sportler wieder neuen
Mut schöpfen. Durch den beispiellosen Einsatz des Rates der Stadt
Braunschweig und des Ortsbürgermeisters Herbert Streiff, gelang es,
den Bau einer neuen Sporthalle in Watenbüttel durchzusetzen. Kräftig
dabei geholfen haben die Bundestagsabgeordneten Clemens und
Kühbacher, die in Bonn die Weichen stellten für die Finanzierung und
die Bereitstellung des Bauplatzes auf dem Gelände der
Forschungsanstalt für Landwirtschaft.

Die Grundsteinlegung fand am 4. Mai 1990 statt und wurde vom
damaligen Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Herrn Gerhard
Glogowski, vorgenommen.
Ein Jahr nach der Grundsteinlegung wurde die Sporthalle eingeweiht.
Vom 26. bis 28. April 1991 feierten die Sportlerinnen und Sportler,
gemeinsam mit den Mitbürgern das große Ereignis. Zum erstenmal seit
vielen Jahren stand auf dem Sportplatz ein schmuckes Festzelt. Eine
tolle Kapelle spielte zum Tanz auf und viele Gäste, unter ihnen der
Innenminister Gerhard Glogowski, überbrachten die Glückwünsche zur
Halleneinweihung und zum 70. Geburtstag des TSV, der die 1990 fällige
Feier an diesen 3 Tagen nachholte. Der Ehrenvorsitzende Reinhold
Hupfer hatte zum feierlichen Anlass eine neue Fahne gestiftet.
Durch die Sporthalle konnten neue Abteilungen gegründet werden und
ca. 300 neue Mitglieder traten in den nächsten Jahren dem Verein bei.

Das 75. Geburtstagsfest wurde in den Sportwochen vom 12 Mai bis 16.
Juni 1995 gefeiert und der Festball fand im Rahmen des vierten
Watenbütteler Volksfestes, am Sonnabend, d. 17. Juni 1995, im Festzelt
auf dem Sportplatz statt.
In den nächsten Jahren ist nichts Aufregendes passiert, die Abteilungen
trieben ihren Sport. Im Jahr 2000 konnte der Verein sein 80jähriges
Bestehen feiern. Es gab keine große Jubiläumsfeier, weil "80 Jahre" kein
klassisches Jubiläum ist.
Bei der Hauptversammlung am 23.01.2000 ging die "Ära Faltyn" zu
Ende. Gerhard Faltyn hatte vorher zum Ausdruck gebracht, dass er nicht
mehr als Vorsitzender des TSV Watenbüttel kandidieren will. Wegen
seiner hohen Verdienste um den TSV wurde Gerhard Faltyn zum
"Ehrenvorsitzenden" gewählt. Sein Nachfolger wurde der 2. Vorsitzende
Burkhard Hunsrügge.
Burkhard Hunsrügge hatte das Amt des Vorsitzenden von 2000 bis 2007
inne. Von 2007 bis Ende 2007 bekleidete das Amt Helmut Ehrich, der im
November 2007 zurück trat. Bis zur Hauptversammlung 2008 vertrat
der 1. stellvertrende Vorsitzende Waldemar Meier den frei gewordenen
Posten. Er wurde dann bei der Versammlung als 1. Vorsitzenden
gewählt.

An der Erstellung der Chronik haben u. a. mitgewirkt:
Franz Dieter Meier

Ein großer Dank gilt allen Mitwirkenden und Unterstützern, die zur
Erstellung der Chronik beigetragen haben.